Spittelmeister® – Metallbaumarke und Technologieführer. Ein Jahrhundert Firmengeschichte
1925
Der erste Schlosser und «Urvater der Spittelmeister-Erfolgsgeschichte» ist Eugen Spittelmeister. Eugen beginnt vorerst als gelernter Goldschmied. So gehört es sich einfach um 1900 für ein Kind der Goldstadt Pforzheim.
Eugen Spittelmeisters Herz schlägt jedoch für das Schlosserhandwerk. Deshalb sattelt er mit 17 Jahren um und beginnt eine zweite Lehre als Schlosser. Mit Talent, technischem Verstand und seiner Leidenschaft für Metall wird er schnell der Beste von allen. Im Jahr 1926 besteht er seine Gesellenprüfung mit Auszeichnung.
Eugen Spittelmeister (1908-1968)
1945
Kriegsende. Pforzheim ist zerstört. Die schweren Bombenschäden müssen aufgeräumt werden.
Ein Neuanfang steht bevor.
1947
«Nicht nur lieben – auch mal schmieden» ist das glühende Motto der Abschlussklasse der Meisterschule in Stuttgart. Eugen Spittelmeister ist nun Meister des Schlosserhandwerks.
«Granit-beiß-Schule» ist der Name hinter vorgehaltener Hand, den traute man sich nur am letzten Schultag laut zu sagen.
1948 Firmengründung «Schlosserei Spittelmeister»
Währungsreform am 21. Juni 1948 – Das Startgeld für die eigene Schlosserei
Mit dem sogannten «Kopfgeld», dem Kindergeld für Familien, wird angefangen. Familie Eugen Spittelmeister bekommt 5 x 40 Deutsche Mark für 2 Erwachsene und ihre 3 Kinder.
So beginnt man, mit so gut wie Nichts und trotzdem reicht es für die Gründung ihrer eigenen, kleinen Schlosserei. Eine AEG-Bohrmaschine «zum Trepplen», eine Esse, Sauerstoff und eine Kiste mit Werkzeug. Geschmiedet wird mit Schmiedekohle in einer Feldschmiede.
1948
Eugen Spittelmeister in seiner zweistöckigen Werkstatt im Hinterhaus.
«Hans, du wirst Schlosser!»
Eugens Sohn Hans (1932–2023) ist von klein auf dabei. Dabei ist Schlosser so gar nicht sein Traumberuf. «Man erntet keinen Ruhm. Fernsehmechaniker wollt’ ich werden.» Aber die Zeiten sind andere. Der Vater bestimmt: «Hans, du wirst Schlosser! Einen guten Schlosser braucht man immer!» So steht der Sohn ab sofort, mit seinen 15 Jahren, in der Schlosserei und ist fortan Ansprechpartner für die Kunden.
Gesellenstück nach Prof. Roth
Trotz guter Arbeit, Schlosserlehre und Sohn vom Chef – von den fünf Angestellten, allesamt Seefahrer alten Schlag's, hört Hans nur: «Bub, wir sind für dich die Herren Kunzmann, Walther, Weber. Erst wenn du ein Gesellenstück gemacht hast, dann sehen wir weiter!»
Der große Tag ist ein Samstag. Beim Einstand im Pforzheimer Ratskeller mit Schlachteplatte und viel Schnaps heißt es dann: «Jetzt sind wir für dich Walter, Erich, Paul!»
1956
Hans Spittelmeister legt mit Bravour
die Meisterprüfung im Schlosserhandwerk ab.
1970
Mit Begeisterung geht es an den Stahlbau des Firmenneubaus im Brötzinger Tal. Das ist besonders schön für alle, denn es ist diesmal der Stahlbau für die eigene Halle.
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1989
Stahlbau einer Brücke
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1990
Die Belegschaft der Schlosserei Spittelmeister
1991
«Erster Schnelldienst» für Pforzheimer Reparaturen gegründet.
Die pfiffige Idee: Man hat gleich alles im Auto mit dabei. Andere Schlossereien sagen: «Spinnen die?» Aber der Erfolg gibt Hans Spittelmeister schnell recht. «Nach einem Jahr gibt es nur noch Bewunderung.»
1992
Die 3. Generation
Hans Spittelmeisters ganzer Stolz sind seine zwei Buben. Der Ältere ist inzwischen Chefarzt und der jüngere Sohn Rolf ist ein richtig guter Schlosser.
Links: Schlossertalent Rolf mit seinem Kunstwerk aus Stahl
Als die Frage der Nachfolge ansteht, entscheidet sich Rolf jedoch gegen die Weiterführung. Rolf, der niemals etwas anderes machen wollte, als mit seinen eigenen Händen, gute Schlossersachen zu bauen, würde mit der Leitung der Schlosserei seine größte Leidenschaft aufgeben müssen.
So entscheidet sich die Familie Spittelmeister zum Verkauf der Schlosserei. «Mit Familie Herrmann ist ein würdiger Nachfolger gefunden.»
Verdienste von Hans Spittelmeister
- 114 Lehrlinge ausgebildet
- 16 Schlosser machten ihren Meister
- Prüfungsvorsitzender mit Abnahme der Gesellenstücke in Pforzheim
- Mitglied der Handwerksinnung
- Hans Spittelmeister bekommt im Jahre 2007 den «Goldenen Meisterbrief» verliehen
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1993 Würdige Nachfolger
Der Metallbauer Robert Herrmann und seine Frau Dagmar hegen schon lange den Wunsch, sich selbständig zu machen. Im Jahr 1992 stoßen sie in der «Betriebsbörse der Handwerkszeitung» auf die Anzeige der Brüder Hans und Manfred Spittelmeister. Schnell wird man sich einig und so übernimmt ab Januar ’93 Familie Herrmann den Betrieb mit allen 22 Mitarbeitern.
Das Leistungsspektrum umfasst Stahl- und Apparatebauarbeiten für Industriekunden, Schlosserarbeiten an großen, öffentlichen Bauprojekten sowie Wohnbauprojekten und Metallbauarbeiten mit Fenster-, Tür- und Schaufensteranlagen.
1996
Wandel des Unternehmens zum heutigen Schwerpunkt, dem Balkonbau. Ihr Metallbau-Systempartner, die Firma Schüco, nimmt ein Aluminiumbalkonsystem ins Programm auf und sucht Verarbeiter für das neue Produkt.
Die neuen Aluminiumbalkone werden anfangs nur regional vertrieben. Mit der wachsenden Nachfrage für Balkone an Sanierungsbauvorhaben, weitet sich der Wirkungskreis jedoch rasch auf ganz Süddeutschland aus.
1998
Bezug des Neubaus im Gewerbegebiet «Wilferdinger Höhe». Es stehen nun 1.400 qm Hallenfläche und 450 qm Büro- und Sozialräume für die zukünftigen Aufgaben bereit.
Spittelmeister wird ISO 9001 zertifiziert. Damit gehört die Firma zu den ersten Handwerksbetrieben Deutschlands, die die hohen Standards erfüllen.
Zudem ist sie damit der erste Balkonbauer, der die ISO 9001 Zertifizierung bekommt.
1999
In diesen Jahren werden, neben dem bisherigen Produktionsspektum, einige hundert Aluminiumbalkone gefertigt. Die Kunden spüren die Leidenschaft des Unternehmens bei der Verarbeitung von Metall und fragen auch Stahlbalkone und Kombinationen mit Stahlbetonplattformen nach. Daher kommt es auch zur Weiterentwicklung von Stahlbalkonen und Betonbalkonen zu Systembalkonen.
2001
Sohn Frank tritt in den elterlichen Betrieb ein. Nach abgeschlossener Banklehre, Studium des Wirtschaftsingenieurwesens und Weiterbildung zum Schweißfachingenieur ist die nächste Generation gut gerüstet für die wachsenden Herausforderungen. Robert Herrmann unterstützt seinen Sohn dabei mit Rat und Tat. Er übergibt ihm sofort Projektverantwortung. So kann Frank Herrmann schnell in seine neue Aufgabe als Unternehmer hineinwachsen.
2003
Frank Herrmann wird Geschäftsführer.
2005
Dagmar (1939-2012) und Robert Herrmann (1941-2008) gehen in den Ruhestand.
2006
Erster Großauftrag über 350 Aluminiumbalkone mit individuellen Stahlgeländern für eine Kölner Wohnbaugesellschaft. Für diesen Auftrag kamen erstmals eigene, allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisse für absturzsichernde Verglasungen zum Einsatz.
2008
Entwicklung erster eigener Spittelmeister-Aluminium-Balkonprofile
2009 Größter Balkonhersteller Süddeutschlands
Durch die stetig wachsende Nachfrage nach Balkonlösungen aus dem Hause Spittelmeister wurde ein zweiter Hallenanbau erforderlich. Spittelmeister ist jetzt der größte Balkonhersteller in Süddeutschland. «Spittelmeister Balkone» werden zum Markenzeichen und zum Synonym für die schönsten Balkone Deutschlands.
Zu dieser Zeit des Wachstums wurde immer klarer, dass die Zukunft der Firma Spittelmeister, in der Spezialisierung als Systemanbieter für hochwertige und individuell gefertigte Balkonsysteme liegt.
2010
Erste Aufträge in Österreich. Neben Süddeutschland und Nordrhein-Westfalen wurden immer mehr Aufträge in Norddeutschland und dem Großraum Berlin ausgeführt.
2011
Neuer Entwicklungsschritt hin, zum Komplettanbieter von Aufzugsschachtgerüsten inklusive Aufzugstechnik:
Durch die Veränderung der Demografie werden im Rahmen von energetischen Sanierungen auch zunehmend Aufzugsanlagen nachgerüstet, oft auch in Kombination mit Balkonen zum barrierefreien Zugang in Gebäude. Spittelmeister reagiert auf diese Marktveränderung, besinnt sich auf ihren Ursprung als Stahlbauer, und die, in früheren Jahren häufig gebauten Aufzugsschachtgerüste, und schafft eine eigene Abteilung für Aufzüge.
2014
Auslieferung eines ersten Balkongroßauftrags an einen niederländischen Kunden.
2017
Mit dem Neubau einer dritten Halle vergrößerte sich die Lager- und Logistikfläche.
Gründung der Niederlassung in der Schweiz, Spittelmeister AG
2020
Nachdem Spittelmeister 2019 wiederum eine starke Produktionssteigerung bei ihren Balkonen und Aufzügen verzeichnet, stößt der Standort in der Reutlinger Straße an seine Kapazitätsgrenzen.
Aus diesem Grund fiel der Entschluss zu einem kompletten Neubau, der vor allem auch der Optimierung der Produktionsabläufe und der Logistik Rechnung trägt und Platz für weiteres Wachstum schafft.
Die Arbeiten dafür sind im Oktober 2020 gestartet. Der Firmenneubau entsteht im Gewerbegebiet Buchbusch.
2021 Modernste Balkonfabrik Europas
Umfirmierung: Aus «Spittelmeister GmbH & Co. KG» wird Spittelmeister GmbH.
Nach nur elf Monaten Bauzeit zieht Spittelmeister in das hochmoderne Firmengebäude im Gewerbegebiet Buchbusch.